Vier Aktive in Prag

Da uns das Nicht-Urlaubmachen dank Corona schon eine Weile schlechte Laune gemacht hatte, beschlossen wir relativ spontan, ein Wochenende in Prag zu verbringen. Und so setzten wir uns samstags früh um 6 Uhr in einen ICE nach Regensburg, um von dort aus nach Prag weiter zu fahren. Um ca. 14:30 Uhr sollten dort sein. Kurz vor Regensburg erfolgte jedoch eine fatale Durchsage: Es gäbe einen Polizeieinsatz und weil wohl der Täter flüchtend durch/über Gleise lief, könne man nicht weiter fahren – stattdessen würden wir zurück nach Nürnberg fahren und über Ingolstadt umgeleitet werden. Dauert auch nur drölf Stunden! Wir stimmten Sheldors Aussage zu, dass wir den Verbecher doch einfach überfahren könnten, aber das war dem ICE egal.
So kam es, dass wir missgelaunt und -günstig erst um 12 Uhr nochwas in Regensburg ankamen, statt wie geplant um 9 Uhr nochwas. Nunja, was sollte man machen. So ging es dann erst um 14:14 Uhr weiter nach Praha. Im nächsten Zug hatten wir eine Sechserkabine, so wie in den alten Bimmelbahnen früher, das freute uns und wir bewunderten die Landschaft, die immer interessanter wurde, je näher wir Prag kamen. Schon hier sah man viele alte Häuser und Altbauten; und die Wörter in der fremden Sprache klangen sehr interessant.
Als wir gegen 18 Uhr endlich am Praha hlavni nadrazi (Hbf) ankamen, waren wir vom vielen Sitzen so genervt, dass wir beschlossen, zu Fuß zur Unterkunft zu laufen. Wir marschierten durch riesige Straßen mit riesigen Altbauten und ich als Altbaufetischist wollte sofort auswandern.



Wir checkten ein, hoben ein paar tschechische Kronen ab und gingen schnell einkaufen. Dann wollten wir etwas essen gehen, da es aber mittlerweile auf 22 Uhr zu ging, hatten die meisten Küchen der Bars schon geschlossen. Endlich fanden wir ein Burger- bzw. Steakhouse und da wir so unfassbar ausgehungert waren, aß ich sogar einen Burger mit Fleisch, da die vegetarische Option bereits ausverkauft war.

Aufgrund der auslaugenden Tortur a.k.a. Hinfahrt, waren wir zu großen Taten nicht mehr in der Lage und gingen bald zur Ruh. Am nächsten Tag (Sonntag) frühstückten wir in der Wohnung und liefen dann in Richtung Karluv most (Karlsbrücke). Kurz davor befand sich der „größte Club Mitteleuropas” mit einer Roboter-Bar im Erdgeschoss. Um die KI der Maschinen zu überprüfen, bestellten wir je einen Cocktail.

Es war sehr interessant anzusehen, jedoch überzeugte der Geschmack nicht zu 100%. Ich hatte z.B. einen Mai Tai, der gefühlt nur aus Spiritus mit ein wenig Zitronensaft bestand, Hauptgeschmacksträger hierbei der Spiritus. Derart gestärkt liefen wir über die Karlsbrücke. Ein älterer Herr dort verkaufte kleine Pfeifen bzw. Flöten und nachdem Sheldor angefixt war, blieben wir stehen und erfuhren, dass es sich um Ocarinas handelte. Stolz kaufte Sheldor eine und begann auch direkt zu üben. Das Bundeslied muss er aber noch lernen. Auf der anderen Seite der Brücke gab es noch mehr alte Straßen und Gebäude und so kehrten wir in die nächste Bar ein. Nach einem Aperol Spritz ging es zur Lennon Wall.
Dort wollten wir eigentlich einen Zirkel hin malen, jedoch hatte keiner von uns einen passenden Stift dabei. So liefen wir hoch zur Prazsky hrad (Prager Burg). Den Veitsdom konnten wir leider nur von außen besichtigen, denn er war geschlossen. Für mich als Fan der Gotik sowie Snow als Historikerin eine kleine Ernüchterung; Sheldor aber
meinte: „Das is doch eh hässlich”. Und so holten wir uns noch einen Glühwein, bevor wir wieder bergab liefen. Moment, Glühwein? Nein, nicht alle! Denn Attila, der das Schild „Hot apple” sah, dachte, er bekäme hier heißen Apfelwein. Letztendlich hatte er dann heißen Apfelsaft für 6€ oder so, zu dem er sich noch einen Schuss Rum extra dazu kaufte, nachdem er es bemerkt hatte. Belustigt steuerten wir die „Horror Bar” an, eine Bar, in der quasi everyday Halloween ist.

… to be continued

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